Der Medien Award hat einen neuen König. Bei den Medienanbietern hat Tamedia Advertising Zeitungen (neue Markteinheit gebildet aus Tagesanzeiger, 20 Minuten, Sonntagszeitung u.a) äussert knapp vor Google gewonnen. Bei den Medienvermarktern verteidigt Goldbach Media den Titel. Erster Verfolger ist Admeira Publishing (ebenfalls neue Markteinheit gebildet aus Ringier Blickgruppe und Zeitschriften sowie Axel Springer Zeitschriften u.a.).
Die Media.Research.Group ist bestrebt, bei all ihren Rankings immer den Gesamtmarkt abzubilden. So umfasst dieses Ranking alle Werbeagenturen, die mindestens einen der Top750 Werbeauftraggeber zu ihren Kunden zählen. Und dies sind 2016 immerhin 156 Werbeagenturen.
Die Zahl der analysierten Beziehungen hat deutlich zugenommen. Waren es 2011 erst 470, so sind es 2016 mit 1 360 dreimal so viele. Gleichzeitig ist die Zahl der Auftraggeber, die mit keiner Werbeagentur arbeiten, stark zurückgegangen. Lagen 2011 noch von 286 Auftraggebern keine Informationen über ihre Beziehung zu Werbeagenturen vor, so sind es 2016 nur noch 192.
Seit dieses Ranking anhand der betreuten Mediabudgets die Agenturgrösse der Mediaagentur-Gruppen ermittelt, war die GroupM immer die grösste. Nun kommt es zu einer Wachablösung: 2016 hat die Mediaschneider-Gruppe die Spitzenposition übernommen. Sie vermochte ihren Marktanteil gegenüber dem Vorjahr um 1.7 auf 20 Prozent zu erhöhen. Die GroupM ist um 2.7 auf 19.4 Prozent zurückgefallen.
Der Umbau der Medienlandschaft hinterlässt deutliche Spuren im Werbemarkt
Die Top750 Schweizer Werbeauftraggeber müssen für ihre Investitionen in den Werbe- und Kommunikationsmarkt immer weniger aufwenden. Für 2014 hatten sie noch ein Kommunikationsvolumen von 5.887 Mrd Franken budgetiert. Für 2016/17 haben sich diese Investitionen um mehr als eine halbe Milliarde auf 5.323 Mrd Franken reduziert.
Die APG darf sich nun bereits zum dritten Mal hintereinander die Medaille für den besten Medienanbieter umhängen lassen. Auf den zweiten Platz verwiesen hat sie wiederum den Seriensieger früherer Jahre: 20 Minuten. Bei den Medienvermarktern heisst der Sieger Goldbach Media. Und dies nun schon zum fünften Mal hintereinander. Und auch hier ist der Runner-up der frühere Gewinner des Awards: Publisuisse.
Auf den ersten fünf Plätzen des Agenturratings 2016 kam es zu keinerlei Rangverschiebung. Jung von Matt vermochte als einzige zuzulegen und so den Vorsprung auf die zweitplatzierte Agentur deutlich auszubauen. Auf den Rängen zwei bis vier folgen mit Rod Kommunikation, Wirz und Ruf Lanz drei Agenturen, die jeweils nur durch 0.01 Punkte voneinander getrennt sind. Serviceplan hat sich im letzten Jahr bei ihrem ersten Auftritt auf der grossen Bühne des Agenturratings auf den fünften Platz gesetzt und in diesem Jahr das Kunststück fertiggebracht, diesen Platz zu halten und zudem noch den Abstand nach hinten zu vergrössern.
Wie jedes Mal seit der erstmaligen Veröffentlichung des Agenturratings Mediaagenturen im Jahre 2003 steigt mediaschneider auch in diesem Jahr auf die oberste Stufe des Podests.
mediatonic, die ewige zweite, vermochte zwar den Rückstand auf mediaschneider um 0,8 Punkte zu reduzieren, liegt aber immer noch 4,2 Punkte zurück. Interessant wird es ab Platz 3. Havas Media hat gegenüber mediatonic 2,8 Punkte aufgeholt und gleichzeitig den Vorsprung auf die viertplatzierte Konnex um 2,0 Punkte vergrössert. Das Podest scheint also für die nächste Zeit gefestigt.
Die Werbemarkt-Studie erscheint dieses Jahr bereits zum zwanzigsten Mal. Das Fazit der diesjährigen Studie:
Der Abfluss der Werbegelder aus den Printmedien ins Fernsehen und in die Online-Medien geht auch 2016 unvermindert weiter. Profitieren von diesem Aderlass kann aber auch die nicht-klassische Kommunikation, insbesondere die Direktwerbung.
Die Werbemarkt-Studie erhebt seit nunmehr 20 Jahren bei den Top750-Werbeauftraggebern Informationen über ihre Investionen in den Werbemarkt und ermittelt daraus Trends über die Entwicklung des Werbemarktes. Wichtigster Schwerpunkt der Studie sind die Beurteilungen der Mitspieler im Werbemarkt. Beurteilt werden die Werbeagenturen, die Mediaagenturen und die Medienunternehmen. Um diese Ratings möglichst breit abstützen zu können, wird wiederum ein Rücklauf von 400 Antworten angestrebt. Aufgrund des Rücklaufs in den ersten Tagen sollte dieses Ziel zu erreichen sein.
Die Top750 Auftraggeber im Schweizer Werbemarkt werden im Rahmen der Werbemarkt-Studie gefragt, wie gut sie die 40 grössten Werbeagenturen sowie die 25 wichtigsten Mediaagenturen kennen. Bei jeder der abgefragten Agenturen konnten sie angeben, ob sie
wissen, wofür diese Agentur steht oder
einzelne Arbeiten/Kunden dieser Agentur kennen oder
diese Agentur nur dem Namen nach kennen oder
überhaupt nicht kennen
Insgesamt haben 320 Auftraggeber ausgesagt, wie gut sie diese Werbeagenturen kennen. Bei den Mediaagenturen taten dies 290. Wofür eine Werbeagentur steht, wissen im Durchschnitt 20% aller Auftraggeber. Dies sind doppelt so viele im Vergleich zu denen, die wissen, wofür eine Mediaagentur steht. Anders herum sind diese Mediaagenturen im Durchschnitt bei 60% aller Auftraggeber völlig unbekannt. Werbeagenturen sind nur bei 27% aller Auftraggeber unbekannt.
Die bekanntesten Agenturen sind die beiden Werbeagenturen Jung von Matt / Limmat und Wirz. Nicht weit dahinter folgt mit mediaschneider die beste Mediaagentur. Sie erreicht bei jedem dritten Werbeauftraggeber die höchste Stufe der Bekanntheit. Auf den Plätzen vier bis zehn rangieren sieben weitere Werbeagenturen, ehe dann auf Platz 11 punktgleich die beiden nächsten Mediaagenturen folgen. Insgesamt vermögen sich nur gerade sechs Mediaagenturen im Feld der 20 bekanntesten Agenturen zu platzieren. Alle andern liegen weiter zurück.